Yes Baby, die Kita hat zwei Wochen zu und wir Erzieherinnen können ganz entspannt Urlaub machen und mal richtig abschalten. Was all die Anderen so machen, weiß ich nicht, aber ich möchte mal zwei Wochen nicht an die Kita denken und nur "Erwachsenenkram" machen.
Saxophon üben, einen Aquarell-Malskurs belegen, in der Sonne liegen und lesen, einen Hamster kaufen, vernachlässigte Freunde besuchen und um Gottes Willen, nicht an die Kita denken.
In der ersten Woche fahre ich meine Eltern in Schleswig-Holstein besuchen. Abschalten, verwöhnen lassen, relaxen und das beste Essen der Welt.
Zufällig ist mein Vater Kunstmaler und den Aquarell-Malkurs mache ich bei ihm. Langsam und geduldig erklärt er mir die Techniken und lässt mich kleine Pröbchen malen. Wenig geduldig male ich gleich drauf los und vergesse Schritt 2 und 5. Darum sehen meine Bilder gar nicht mal so gut aus. Und während ich versuche, noch was zu retten, überlege ich schon, was ich als nächstes ans Kitafenster male. Ich wollte doch nicht an die Kita denken.
Ich krame mein Saxophon raus. Mein Vater spielt Gitarre und wir haben schon immer von einem Duett geträumt. Das Einzige was ich auf dem Saxophon kann ist "Happy Birthday", das Einzige was er auf der Gitarre kann ist "Freude schöner Götterfunken". Klingt im Duett irgendwie nicht harmonisch. Also übe ich die Götterfunken. Für "Happy Birthday" brauchte ich damals 2 Stunden, weil ich keine Noten lesen kann und alles nach dem Hören zusammenpuzzle. Die Götterfunken habe ich in 20 Minuten drauf, was mich schwer beeindruckt und so kommt es doch noch zu einem Duett. Aus dem Wohnzimmer kommt der Kommentar: "Damit würdet ihr in der Fußgängerzone viel Geld verdienen. Die geben es euch, damit ihr aufhört."
Also war´s nicht schön, aber lustig. Und ich überlegte, welche Weihnachtslieder ich wohl für die Kita auf die Reihe kriegen könnte.
Das Wetter hält sich in einem freundlichen Schwarz und so beschließe ich, statt zu lesen, shoppen zu gehen. In meinem Lieblingskramladen "Tedi" vertrödel ich 2 Stunden und habe am Ende etwas Bastelzeug für mich gefunden und Knete für die Kita, eine Magnettafel für die Kita, Zahlenmagnete für die Kita und ein neues Puzzel, für mich.
Wieder bei meinen Eltern (es regnet immer noch) setze ich mich an den PC und lese mir noch mal meine Posts in meinem Blog durch. Irgendwie fehlen mir die Kinder, aber ich bin trotzdem froh, dass ich frei habe und mal richtig ausschlafen kann. Bis halb 8 halte ich es im Bett aus. Wenn ich Spätdienst habe (was ich ziemlich oft habe), stehe ich auch nicht früher auf.
Und was soll ich eigentlich Weihnachten mit den Kindern aufführen? Jetzt hab ich mal Zeit zum Nachdenken. Ach nein, ich wollte ja nicht an die Kita denken.
Die Woche in Schleswig-Holstein war trotz "Herbst" toll und zu schnell vorbei. Es geht wieder zurück nach Berlin.
Noch eine Woche frei. Ich schaffe Harry Potter, Shoppen im B5-Outlet-Center, der Hamster zieht bei mir ein, immerhin ein Treffen mit einer Freundin und 2x Familie bekomme ich hin und JEDE JEDE JEDE Nacht träume ich von meiner Kitagruppe.
Heute ist mein letzter Urlaubstag. Ich versuche es dann noch mal im Oktober mit dem Abschalten...
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Ein Kind , 2 Jahre alt, kommt in die Kita, es ist mir fremd, ich habe keinen Bezug zu ihm. Genau das versuche ich in der ersten Woche der E...
Freitag, 29. Juli 2011
Freitag, 22. Juli 2011
Spielplatz, Eltern, Kinder
Auf dem Spielplatz kann man sofort erkennen, welches Alter das Kind der anwesenden Eltern hat.
Da gibt es die Mamas und Papas, die im Rudel zusammen sitzen und quatschen, die geschnittenes Obst, Getränke und Kekse mit haben und das meiste allein essen, weil die Kinder nicht zu sehen sind. Diese Eltern haben Kinder in der Altersguppe von 5-6 Jahre. Die Kinder kennen sich schon seit der ersten Kitazeit, die Eltern ebenso, jeder geht auf dem Spielplatz seinen eigenen Weg. Die Kinder sind froh, dass sie heimlich Glasflaschen verbuddeln können, ohne dass einer hinschaut und die Eltern sind froh, sich intensiv über Schwangerschaftsstreifen, Kindertanzen und Bioessen austauschen zu können, ohne dass einer dazwischen quakt.
Dann gibt es die Mamas und Papas, die ständig aufspringen, weil ihr Kind dem anderen die Schippe weg nimmt, der eine den anderen mit Sand beschmeißt, das Kind ständig heulend ankommt oder der Steppke einfach nicht mehr in Sichtweite ist. Diese Eltern sind permanent auf dem Sprung und können kaum einen vernünftigen Satz mit jemandem wechseln, weil sie eigentlich schon wieder weg sind, obwohl sie nach der Arbeit gerne mal ruhig gesessen hätten. Diese Eltern haben Kinder im Alter von 3 - 4Jahren.
Auch sehr schön anzusehen sind die Eltern von den 1 1/2 - 3jährigen Kindern. Die sitzen gar nicht, sondern laufen immer mit den Händen in Kniehöhe ihren Sprösslingen hinterher. Dabei bestimmt das Kind das Wann und Wohin. So kommt es schon mal vor, dass Mama, Papa, Oma, Opa 10x hintereinander rutschen und abends Kreuzschmerzen haben. Neue Eltern haben sie nicht kennengelernt. Waren überhaupt andere Eltern und Kinder da?
Die Eltern der ganz kleinen Wir-lernen-gerade-laufen-Kinder erkennt man deutlich an der Spucke-Kekskrümel-Kante kurz unterm elterlichen Knie, denn genau bis dahin reichen die Kiddies, wenn sie sich wackelig an Mama und Papa hochziehen. Diese Eltern können noch in Ruhe sitzen, denn die Kinder kommen eh nicht weit allein und sind damit zufrieden, den Keks mit dem Sand zu vermischen...
Da gibt es die Mamas und Papas, die im Rudel zusammen sitzen und quatschen, die geschnittenes Obst, Getränke und Kekse mit haben und das meiste allein essen, weil die Kinder nicht zu sehen sind. Diese Eltern haben Kinder in der Altersguppe von 5-6 Jahre. Die Kinder kennen sich schon seit der ersten Kitazeit, die Eltern ebenso, jeder geht auf dem Spielplatz seinen eigenen Weg. Die Kinder sind froh, dass sie heimlich Glasflaschen verbuddeln können, ohne dass einer hinschaut und die Eltern sind froh, sich intensiv über Schwangerschaftsstreifen, Kindertanzen und Bioessen austauschen zu können, ohne dass einer dazwischen quakt.
Dann gibt es die Mamas und Papas, die ständig aufspringen, weil ihr Kind dem anderen die Schippe weg nimmt, der eine den anderen mit Sand beschmeißt, das Kind ständig heulend ankommt oder der Steppke einfach nicht mehr in Sichtweite ist. Diese Eltern sind permanent auf dem Sprung und können kaum einen vernünftigen Satz mit jemandem wechseln, weil sie eigentlich schon wieder weg sind, obwohl sie nach der Arbeit gerne mal ruhig gesessen hätten. Diese Eltern haben Kinder im Alter von 3 - 4Jahren.
Auch sehr schön anzusehen sind die Eltern von den 1 1/2 - 3jährigen Kindern. Die sitzen gar nicht, sondern laufen immer mit den Händen in Kniehöhe ihren Sprösslingen hinterher. Dabei bestimmt das Kind das Wann und Wohin. So kommt es schon mal vor, dass Mama, Papa, Oma, Opa 10x hintereinander rutschen und abends Kreuzschmerzen haben. Neue Eltern haben sie nicht kennengelernt. Waren überhaupt andere Eltern und Kinder da?
Die Eltern der ganz kleinen Wir-lernen-gerade-laufen-Kinder erkennt man deutlich an der Spucke-Kekskrümel-Kante kurz unterm elterlichen Knie, denn genau bis dahin reichen die Kiddies, wenn sie sich wackelig an Mama und Papa hochziehen. Diese Eltern können noch in Ruhe sitzen, denn die Kinder kommen eh nicht weit allein und sind damit zufrieden, den Keks mit dem Sand zu vermischen...
Sonntag, 3. Juli 2011
Kindertag 2011
Durch meinen Umzug kam ich lange nicht zum Schreiben, aber trotzdem zum Arbeiten...
Am 1. Juni war Kindertag und da gibt es bei uns immer eine Party für die Kurzen.
Aber immer das Gleiche ist ja auch langweilig. Mein rechter Platz ist leer, Stuhltanz, Pinke Panke, Feuer Wasser Sturm...
Kinderschminken ist auch immer sehr beliebt, allerdings vergeht viel Spielzeit, bis ich allen Kindern einen Schmetterling, Tiger oder Feuerwehrmann ins Gesicht gepinselt habe.
Da kam mir eine tolle Idee: Malt euch doch mal selber an!
Ich stellte unseren großen Spiegel quer auf´s Sideboard, davor Wassernäpfchen und die Schminkstifte (sehen aus wie Buntstifte und malen, wenn man sie ins Wasser tunkt).
Erst gab es ungläubiges Naserümpfen von der Kleinen. Wirklich? Selber? Wie wir wollen?
Klar.
Der Erste traute sich, malte einen grünen Strich unter das rechte Auge und lachte sich darüber halb tot. Danach hatte ich "die Schlacht am kalten Buffet", alle wollten und zwar SOFORT!
Es waren genug Stifte da und immer nach ein paar Strichen, folgte eine kreative Pause. Wahrscheinlich wollten die Kinder testen, ob ich es immer noch erlaube, wirklich nicht schimpfe, sogar weiter motiviere, um dann mit immer wilderen Malereien meine Aufmerksamkeit erregen.
(Da fragt ich mich, ob ich zu streng bin, dass es so lange dauert, bis sie sich was trauen. Dabei empfinde ich es gerade als lehrreich, seine Phantasie und Kreativität zu versprühen. Vielleicht lag die Zurückhaltung auch daran, dass ich wahrlich nicht ganz so begeistert war, als sie vor einer Weile das Gleiche mit Filzstiften machten. Ja, das wird es sein.)
Nach einer Stunde waren die Gesichter meiner Kinder voll. Einer hatte versucht, sein Gesicht dem Spiderman-Kostüm anzupassen, was ihm toll gelang. Viele hatten einfach bunt gemalt. Zwei Jungs fanden "pink" auf den Lippen sehr lustig und ein kleines dreijähriges Mädchen hätten sie sofort in der Geisterbahn angestellt. Wenn ich die Erlaubnis der Eltern bekomme, stelle ich das Bild noch ein, herrlich.
Das macht so einen Spaß, aber kein Platz mehr. Abwaschen und neu malen? Nee. Was nun? Ein nachdenklicher Blick zu meiner Praktikantin und mir - WIR hatten noch ganz viel Potential im Gesicht...
Schick, oder?
Am 1. Juni war Kindertag und da gibt es bei uns immer eine Party für die Kurzen.
Aber immer das Gleiche ist ja auch langweilig. Mein rechter Platz ist leer, Stuhltanz, Pinke Panke, Feuer Wasser Sturm...
Kinderschminken ist auch immer sehr beliebt, allerdings vergeht viel Spielzeit, bis ich allen Kindern einen Schmetterling, Tiger oder Feuerwehrmann ins Gesicht gepinselt habe.
Da kam mir eine tolle Idee: Malt euch doch mal selber an!
Ich stellte unseren großen Spiegel quer auf´s Sideboard, davor Wassernäpfchen und die Schminkstifte (sehen aus wie Buntstifte und malen, wenn man sie ins Wasser tunkt).
Erst gab es ungläubiges Naserümpfen von der Kleinen. Wirklich? Selber? Wie wir wollen?
Klar.
Der Erste traute sich, malte einen grünen Strich unter das rechte Auge und lachte sich darüber halb tot. Danach hatte ich "die Schlacht am kalten Buffet", alle wollten und zwar SOFORT!
Es waren genug Stifte da und immer nach ein paar Strichen, folgte eine kreative Pause. Wahrscheinlich wollten die Kinder testen, ob ich es immer noch erlaube, wirklich nicht schimpfe, sogar weiter motiviere, um dann mit immer wilderen Malereien meine Aufmerksamkeit erregen.
(Da fragt ich mich, ob ich zu streng bin, dass es so lange dauert, bis sie sich was trauen. Dabei empfinde ich es gerade als lehrreich, seine Phantasie und Kreativität zu versprühen. Vielleicht lag die Zurückhaltung auch daran, dass ich wahrlich nicht ganz so begeistert war, als sie vor einer Weile das Gleiche mit Filzstiften machten. Ja, das wird es sein.)
Nach einer Stunde waren die Gesichter meiner Kinder voll. Einer hatte versucht, sein Gesicht dem Spiderman-Kostüm anzupassen, was ihm toll gelang. Viele hatten einfach bunt gemalt. Zwei Jungs fanden "pink" auf den Lippen sehr lustig und ein kleines dreijähriges Mädchen hätten sie sofort in der Geisterbahn angestellt. Wenn ich die Erlaubnis der Eltern bekomme, stelle ich das Bild noch ein, herrlich.
Das macht so einen Spaß, aber kein Platz mehr. Abwaschen und neu malen? Nee. Was nun? Ein nachdenklicher Blick zu meiner Praktikantin und mir - WIR hatten noch ganz viel Potential im Gesicht...
Schick, oder?
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