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Sonntag, 20. März 2011

Spielzeugtag

Freitags ist Spielzeugtag, jedes Kind kann von zuhause ein Spielzeug mitbringen. Egal was.
Ich hatte mal ein Kind, das brachte einen Mixstab aus Mamas Küche mit. Mama fand das okay.
Ich hatte mal ein Kind, das brachte einen Malerpinsel mit. Mit dem roten Griff konnte er prima an unserer frisch renovierten gelben Wand malen. Papa fand das okay.
Ich hatte mal ein Kind, das brachte einen ganz kleinen Hammer mit. Am Ende des Tages hatte ich ein faustgroßes Loch in der Wand.
Ich sollte den Freitag umbenennen in Haushaltstag. Oder womit spielen eure Kinder so zuhause?
Ich hatte früher Playmobil und Puppen. Heute ist es scheinbar etwas "realitätsnaher".
Aber nein, Spielzeug gibt es immer noch, es gibt nur zwischendurch immer wieder Kinder (und Eltern!), die sich für etwas individueller halten.

Zum letzten Spielzeugtag kam durchaus Spielzeug. Wir haben gerade ein Projekt am laufen: Feuerwehr. Und so habe ich täglich Feuerwehrmann Sam und Feuerwehrmann Steel in der Gruppe. Kennt ihr nicht? Kannte ich auch nicht, aber man lernt nie aus.
So hatten wir Freitag Feuerwehrbücher, drei Feuerwehraustos, zwei davon mit Alarmsirene, einen Feuerwehrhubschrauber mit Propellergeräuschen und rotierenden Blättern (war der Hit) und einen voll ausgestatteten 3jährigen Feuerwehrmann, dem ständig das Visir seines Helms auf die Nase rutschte, was ihn aber kaum störte, denn er war damit beschäftigt, alle Kinder mit der Trillerpfeife und erhobenem Zeigefinger zu ermahnen. 6 Stunden lang! Wann entwickeln Kinder eigentlich Nerven???
Das war einer der lautesten Spielzeugtage, die ich je hatte. Da frag ich mich, was besser ist. Löcher in den Wänden sind wenigstens leise und ohne Strom gibt der Mixstab auch keinen Ton von sich. Die Verbindung zwischen Stecker und Steckdose hat sich dem Kleinen damals zum Glück noch nicht erschlossen, die Schmerzensschreie hätten die Trillerpfeife sicher übertönt...

Freitag, 11. März 2011

Kratzbürste und Kuschelmaus

Was ist besser - ein Mädchen oder einen Jungen zu haben?

Ganz egal. Es gibt verkuschelte Jungs, und zwar reichlich. Und es gibt äußerst temperamentvolle Mädchen. Ich habe beides in der Gruppe. Von den 5 Mädchen, sind zwei mit Pattex an meinen Beinen festgeklebt. Ich friere schon fast, wenn mal eins fehlt.

Die anderen Mädels üben sich schon jetzt im harten Arbeitskampf.
A. rennt los zum Fenster, um ihrer Mama zu winken. B. sieht A. rennen, denkt, sie will ihr den Platz klauen und verteilt gleich mal einen ordentlichen Bodycheck, bei dem A. kampflos zu Boden geht. Kleine Fehlintuition...

A. hat fortan schlechte Laune, was C. zu spüren bekommt. Beim kleinsten Disput (und davon gibt es reichlich bei drei Mädels, die schlecht reden können, und sich ständig missverstehen). A. zieht C. kunstvoll ihre Fingernägel über die Stirn. Und weil das so gut klappte, versucht sie es gleich noch mal bei einem kleinen Jungen. Der sah aus, als wäre er zwischen Löwen geraten, sagte aber keinen Piep, schaute nur etwas enttäuscht, wie ihm jemand so etwas antun konnte.

A. trug den Rest des Tages Handschuhe und hatte am nächsten Tag sehr kurze Fingernägel. Danke der couragierten Mama, die sich abends noch telefonisch bei den Massakrierten entschuldigte.
Da finde ich das Temperament der Jungs meist angenehmer, die rennen wenigstens nur stundenlang um den Tisch und machen Geräusche, die zu den Fahrzeugen passen, die sie über die Tischplatte ziehen. Und wenn dann mal einer von hinten überholt, heißt es nur "Ey", was keine Narben hinterläßt...

Aber nein, Jungs können sehr hinterhältig sein und auch mit 3 Jahren schon irre clever.
L. und J. versuchen sich ständig zu übertrumpfen und schneller, als der jeweils andere zu sein.
Auf dem Tisch zur Teezeit stehen Brötchen. L. spekuliert auf das einzige Brötchen mit Scheiblettenkäse und weiß, dass J. es auch haben möchte. Also sagt L. kurz vorm Essen "Ich will das Salami-Brötchen". Das war für J. das Stichwort, sich auf das Salamibrötchen zu stürzen und L. konnte ganz in Ruhe grinsend zum Käsebrötchen greifen. Das Gute daran ist, J. denkt wahrscheinlich immer noch zufrieden, er hätte gewonnen. Und ihr glaubt wirklich, euer Kind kann sich noch nicht alleine die Schuhe anziehen???

Also, was darf´s sein - Mädchen oder Junge?

Dienstag, 1. März 2011

Nie um eine Ausrede verlegen

Die Männer wundern sich immer, dass die Frauen das letzte Wort haben müssen und sich aus allem herauswinden, auch wenn sie im Unrecht sind.

Das liegt in unseren Genen und fängt bereits seeeehr früh an.


Zwei Mädchen unterhalten sich. Die 4jährige will unbedingt die 3jährige besuchen, die aber möchte eigentlich keinen Besuch von ihr haben und so ergab sich tatsächlich folgende Unterhaltung:

4 J. : Ich komm dich mal besuchen.

3 J.: Leider ist die Tür zu.

4 J.: Dann mach sie doch auf.

3 J.: Nein, das ist zu schwer.

4 J.: Dann kann dein Papa die Tür aufmachen.

3 J.: Leider geht die Klingel nicht.

4 J.: Dann musst du die Batterie reinmachen.

3 J.: Die Batterie ist aber voller Engel.

4 J.: Hä?

3 J.: Ich wohn auch so weit weg, da braucht man ein Auto.

4 J.: Dann hol mich ab mit dem Auto, ja?!

3 J.: Ja, aber ich hab kein Auto.

4 J.: Wie heißt denn dein Dorf wo du wohnst?

3 J.: Berliner Straße.

4 J.: Da wohn ich auch, dann komm ich dich besuchen.

Die 3jährige gibt auf: Okay.


Es gibt Kinder, die bis auf´s Messer diskutieren, die sich sehr gut ausdrücken und durchsetzen können. Faszinierend, dass es bereits in dem Alter schon so phantastisch klapp, also passt auf, dass eure Kinder euch nicht über den Tisch ziehen...

Ich hoffe, ihr habt alle Erzieher/innen, die sich solche Highlights der frühkindlichen Entwicklung aufschreiben und an euch Eltern übergeben!!! Echte Schätze sind solche Unterhaltungen!